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Nachrichten

Unternehmensprofil: Actus Therapeutics

Actus Therapeutics wurde 2017 in Chapel Hill, NC (USA) als Tochterunternehmen von Asklepios BioPharmaceutical gegründet. In Zusammenarbeit mit Dwight Koeberl von der Duke-Universität entwickelt Actos Gentherapien, unter anderem für M. Pompe. Unter der Bezeichnung AAV2/8-LSPhGAA soll ein rekombinanter Adeno-assoziierter viraler Vektor (AAV) zum Einsatz kommen, eventuell in Kombination mit Enzymersatztherapie. Laut Unternehmenswebsite sind klinische Studien ab 2018 geplant.

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2019 (AskBio Announces First Patient Dosed with Gene Therapy in Phase 1/2 Study of ACTUS-101 in Patients with Pompe Disease) kündigt Actus die Behandlung des ersten Patienten in einer klinischen Studie an. Der Zeithorizint der Studie wird nicht genannt.

Google-Suche: Actus Therapeutics

Hinweis: Dieser Beitrag dient der Information und nicht der Werbung. Durch die Nennung eines Unternehmens machen wir uns nicht automatisch Produkte, Therapien und Aussagen des Unternehmens zu eigen. Für Fragen der medizinischen Versorgung sollten die behandelnden Ärzte konsultiert werden.

Spark Therapeutics entwickelt Gentherapie für Pompe

Ein weiteres Unternehmen mischt in der Therapieentwicklung für Pompe mit: Spark Therapeutics verkündet auf der 36th Annual J.P. Morgan Healthcare Conference den Einstieg in die Entwicklung einer Gentherapie. Die Entwicklung befindet sich in der präklinischen Phase.

Quelle: Spark to develop gene therapy for Pompe's (Biocentury, 09.01.2018).

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Unternehmensprofil: Spark Therapeutics

Spark Therapeutics, Inc. ist ein 2013 gegründetes Unternehmen aus Philadelphia, PA (USA), das auf dem Gebiet der Gentherapie tätig ist. Spark Therapeutics arbeitet mit Adeno-assoziierten viralen Vektoren (AAV) und entwickelt laut Angaben zur "Pipeline" auf der Unternehmenswebsite SPK-GAA, eine Gentherapie für M. Pompe. Die Therapieentwicklung entspringt einer Zusammenarbeit mit Genethon, einer gemeinnützigen Organisation in Frankreich, die sich der Entwicklung von Therapien für seltene Erkrankungen widmet, vor allem Gentherapien. Spark Therapeutics hat im Jahr 2017 die Lizenz für die globale Vermarktung von SPK-GAA erworben.

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Pompe in Österreich

In einer neuen Publikation wird eine Übersicht über Pompe-Patienten in Österreich gegeben:

Löscher, W.N., Huemer, M., Stulnig, T.M. et al.
Pompe disease in Austria: clinical, genetic and epidemiological aspects
J. Neurol. (Available online 27 November 2017)
DOI: 10.1007/s00415-017-8686-6 (Open Access)

Die Publikation beschreibt 25 Patienten in Österreich, davon 4 mit der frühen und 21 mit der späten Verlaufsform, von denen alle Patienten mit der frühen und 17 symptomatische Patienten mit der späten Verlaufsform die Enzymersatztherapie erhalten. Unter der Therapie bleibe die Atemkapazität (forced vital capacity, FVC) konstant, während die im 6-Minuten-Gehtest zurückgelegte Strecke leicht abzunehmen scheine. Die Aussagekraft dieser Ergebnisse leide allerdings unter der Tatsache, dass nur für etwa die Hälfte der Patienten, die die Enzymersatztherapie erhalten, eine standardisierte jährliche Verlaufskontrolle durchgeführt wurde.

Aus den Daten wird für Österreich eine im Vergleich zu Europa niedrigere Häufigkeit der Erkrankung ermittelt (Prävalenz 1:350.914 in Österreich gegenüber 1:283.000 in Europa). Dies könne aber auch dahingehend interpretiert werden, dass einige Patienten noch nicht diagnostiziert wurden.

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Sanofi präsentiert Forschungsstrategie

Am 13. Januar 2017 präsentierte Sanofi SA (der Mutterkonzern von Genzyme) in Paris auf einer Veranstaltung für Analysten die Forschungs- und Entwicklungsstrategie des Unternehmens, die aktuellen Entwicklungsprojekte und die Meilensteine für 2018. Zum Unternehmensbereich Rare Diseases (Seltene Erkrankungen) gehören auch Entwicklungen zu Morbus Pompe. Folgende Aussagen sind der auf der Veranstaltung gezeigten und im Web veröffentlichten Präsentation zu entnehmen:

  • Das aktuell neu entwickelte Produkt wird unter der Wirkstoffbezeichnung avalglucosidase alfa geführt (vgl. alglucosidase alfa für das derzeitige Produkt Myozyme® bzw. Lumizyme®).
  • Avalglucosidase alfa ist rekombinante humane Alpha-Glukosidase mit bisphosphorylierten Mannose-6-Phosphaten ("rhGAA conjugated with bisM6p residues") und soll eine verbesserte Aufnahme des Enzyms in Muskelzellen bewirken.
  • Es laufen klinische Studien:
    - COMET (Phase 3, späte Verlaufsform, 96 Patienten, ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02782741)
    - Mini-COMET (Phase 2, frühe Verlaufsform, 20 Patienten, ClinicalTrials.gov Identifier: NCT03019406)
    - NEO-EXT (Phase 2/3, 24 Patienten, ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02032524)
  • Die Zulassung der Therapie (USA und Europa) soll im 4. Quartal 2019 beantragt werden.

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Update von Amicus Therapeutics zur laufenden Enzym/Chaperon-Studie

Symbolbild "Therapie" (Bildquelle: © NicoLeHe / pixelio.de)In einer Pressemitteilung vom 4. Oktober 2017 berichtet Amicus Therapeutics über positive Ergebnisse einer laufenden klinischen Studie, bei der die gemeinsame Verabreichung des Amicus-eigenen Enzyms ATB200 und des Chaperons AT2221 in aufsteigender Dosis untersucht wird. Für verschiedene Patientenkohorten habe sich die im Sechs-Minuten-Gehtest zurückgelegte Strecke nach 6 bzw. 9 Monaten Studiendauer erhöht, und die Lungenfunktion sei stabil geblieben. Mit diesen Zwischenergebnissen werde Amicus das Gespräch mit den Zulassungsbehörden in den USA und in Europa suchen. Die nächsten Informationen seien in der ersten Jahreshälfte 2018 zu erwarten.

"I believe that the results from this Phase 1/2 clinical study show striking improvements in functional measures and key biomarkers during the first six months of treatment, in addition to continued, further benefit out to nine months. I am especially intrigued by the six-minute walk distance and other motor function tests in the ERT-switch patients who historically have declining motor function following two or more years of treatment. These clinical data are compelling and suggest that ATB200/AT2221 has the potential to shift the treatment paradigm for Pompe disease." (Mark Roberts, MD, Department of Neurology, Salford Royal NHS Foundation Trust and Principal Investigator in the ATB200-02 study)

Kommentar: Die Ergebnisse sind vorläufig und deshalb mit Vorsicht zu bewerten. Eine abschließende wissenschaftliche Bewertung steht noch aus, und über eine eventuelle künftige Therapie werden die zuständigen Zulassungsbehörden befinden.

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Lebhafter Erfahrungsaustausch auf Pompe-Elterntreffen

Am 30. September 2017 veranstaltete Pompe Deutschland in Gießen einen ganztägigen Workshop für Eltern von Kindern mit einer infantilen oder einer schweren Verlaufsform des Morbus Pompe. Die Erkrankung verläuft bei kleinen Kindern häufig besonders dramatisch und stellt besondere Anforderungen an Eltern und Ärzte.

Sieben Elternpaare sind der Einladung gefolgt und konnten sich intensiv untereinander und mit den Experten austauschen. Für manche war dies die erste Gelegenheit für ein persönliches Treffen, und es wird hoffentlich nicht die letzte gewesen sein. Hier einige Rückmeldungen der Teilnehmer:

Tausend Dank für diesen nicht nur informativen, sondern vor allem spannenden und von gegenseitigem Austausch geprägten Tag. Ich fand ihn großartig!

Der Tag war wirklich toll!!! Es hat alles gestimmt, von der Organisation bis hin zu den Referenten. Herzlichen Dank!

Vielen Dank für diesen tollen Tag. Wir gehen gestärkt und gut informiert unseren Weg weiter.

War wirklich toll. Wäre sehr schön, wenn sich so ein Treffen wiederholen könnte.

Gruppenbild der Teilnehmer

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Klinische Studie auch an Zentren in Deutschland

Symbolbild "Therapie"Die International Pompe Association (IPA) berichtet erneut über eine klinische Studie ("COMET"), die bis ca. 2020 dauern wird. Auch deutsche Kliniken und eine in der Schweiz beteiligen sich an der Studie: Bochum, Mainz, München, Münster, Zürich). Details zur Studie sind unter den nachstehenden Links zu ClinicalTrials.gov und zum EU Clinical Trials Register zu finden. Eine Besonderheit dieser Studie ist der direkte Vergleich des seit 2006 kommerziell erhältlichen Medikaments (alglucosidase alfa) mit der neuen Enzymvariante (neoGAA) unter Doppelblind-Bedingungen. Bis zu 96 Patienten werden an der Studie teilnehmen können; sie müssen 3 Jahre oder älter sein, eine Reihe medizinischer Einschlusskriterien erfüllen und dürfen bisher keine Enzymersatztherapie erhalten haben.

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Pompe im Kuriositätenkabinett des SPIEGEL

In einer Artikelserie präsentiert SPIEGEL ONLINE "kuriose Krankheitsgeschichten aus aller Welt". Unter dem Titel Ein rätselhafter Patient: Der fitte Kranke vom 23.09.2017 wird der Fall eines Patienten vorgestellt, bei dem letzten Endes aufgrund der entdeckten "Einlagerungen in den Herzmuskelzellen" Morbus Pompe diagnostiziert wurde.

Die Beschreibung des Falles basiert auf einer wissenschaftlichen Veröffentlichung (M. Walczak-Galezewska et al.: Late-onset Pompe disease in a 54 year-old sportsman with an episode of syncope: a case report. Eur Rev Med Pharmacol Sci 2017; 21 (16): 3665-3667, Volltext als PDF). Ein Mann ohne typische Pompe-Symptome wie Atembeschwerden oder Muskelschwäche treibt Sport und wird unvermittelt ohnmächtig. In dem Artikel werden mehrere Aussagen gemacht, die ungewöhnlich erscheinen und deshalb stutzig machen:

  • Morbus Danon und Morbus Fabry werden als mögliche Diagnosen ausgeschlossen, weil in beiden Fällen typische Beschwerden fehlen. - Warum dann nicht auch Morbus Pompe? Auch hier fehlen die typischen Symptome.
  • Es wird auf die Enzymersatztherapie hingewiesen; es sei aber "laut der Medizindatenbank Orphanet unklar, ob Patienten mit dieser Krankheitsform von der Enzymersatztherapie profitieren". - Diese Aussage bei ORPHANET durch die Gutachter Dr. Roseline Froissart und Dr. Irène Maire stammt vom Juli 2007, rund ein Jahr nach Einführung der Enzymersatztherapie. Inzwischen vorliegende - und durchaus positive - Langzeiterfahrungen aus über 11 Jahren Therapie bleiben unberücksichtigt.
  • Es wird spekuliert, das Sportpensum und die Ernährung des Patienten seien Gründe für das langsame Voranschreiten der Krankheit. - Es ist zwar bekannt, dass der Verlauf der Krankheit durch Ernährung und körperliches Training beeinflusst werden kann, aber angesichts fehlender Informationen über die Beteiligung der Skelettmuskulatur erscheinen Aussagen über kausale Zusammenhänge im vorliegenden Fall gewagt.

Weiterlesen: Pompe im Kuriositätenkabinett des SPIEGEL

Avrobio entwickelt Gentherapie für M. Pompe

Symbolbild "Therapie" (Bildquelle: © NicoLeHe / pixelio.de)In einer Pressemitteilung vom 20. September 2017 berichtet Avrobio über die Aufnahme von M. Pompe in das Entwicklungsprogramm ("Pipeline"). Das Unternehmen betreibt bereits die Entwickung einer Gentherapie für M. Fabry und M. Gaucher. Die Pompe-Arbeiten befänden sich im präklinischen Stadium. Laut Informationen auf den Unternehmenswebseiten seien Sicherheit und Wirksamkeit der eingesetzten Technologie im Mausmodell nachgewiesen

Avrobio nutzt Lentiviren, um eine funktionale Kopie des Gens in den Körper des Patienten einzuschleusen, die im Körper das benötigte Enzym produzieren. Gegenüber zweiwöchentlichen Infusionen bei der Enzymersatztherapie sei hier nur eine einzige Infusion erforderlich.

"Pompe disease is a serious lysosomal storage disorder with significant unmet need; our gene therapy is designed to deliver therapeutically relevant levels of enzyme to treat these patients. By combining our state-of-the-art gene therapy platform with our proprietary lysosomal targeting technology, AVROBIO is advancing a truly novel solution to treat patients with this debilitating disease." (Geoff MacKay, AVROBIO’s President and Chief Executive Officer)

Avrobio ist nach Audentes Therapeutics das zweite Unternehmen, das eine Gentherapie für M. Pompe entwickelt. Das Interesse der Investoren zeigt, dass der Gentherapie ein hohes Potential zugemessen wird. Ob sich die Erwartungen erfüllen, wird sich in den anstehenden klinischen Studien zeigen.

Weiterlesen: Avrobio entwickelt Gentherapie für M. Pompe

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