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Regular Article
Ankit K. Desai, Crista K. Walters, Heidi L. Cope, Zoheb B. Kazi, Stephanie M. DeArmey, Priya S. Kishnani
Enzyme replacement therapy with alglucosidase alfa in Pompe disease: Clinical experience with rate escalation
Molecular Genetics and Metabolism (Available online 23 December 2017)
DOI: 10.1016/j.ymgme.2017.12.435
Keywords: Pompe disease, Glycogen storage disease type II, Neuromuscular disease, Enzyme replacement therapy, Infusion rate escalation, Infusion duration, ERT
Immer wieder wird über von der Standardprozedur abweichende Infusionsschemata berichtet, insbesondere über höhere Infusionsdosen (40 mg/kg statt 20 mg/kg), eine höhere Infusionsfrequenz (wöchentlich statt alle zwei Wochen) und höhere Infusionsraten. Besonders letztere sind für Patienten interessant, weil sie die individuelle Beeinträchtigung des täglichen Lebens durch kürzere Infusionszeiten zu reduzieren versprechen. Im vorliegenden Artikel wird über positive Erfahrungen mit erhöhten Infusionsraten bei Patienten der infantilen Verlaufsform berichtet, und die Autoren kommen zu folgender Schlussfolgerung: A careful stepwise method of enzyme replacement therapy (ERT) rate escalation can safely reduce infusion duration in patients with Pompe disease. - Angesichts der Tatsache, dass bisweilen immer noch der Nutzen der Enzymersatztherapie (wenigstens bei der späten Verlaufsform) angezweifelt wird, erscheint die - aus Patientensicht zutreffende - Aussage der Autoren bedeutsam: Patients with Pompe disease have realized significant medical benefits due to enzyme replacement therapy (ERT) infusions with alglucosidase alfa.
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Research Article
Annick Anderson, Kenneth A. Getz
Insights and Best Practices for Planning and Implementing Patient Advisory Boards
Therapeutic Innovation & Regulatory Science (2017)
DOI: 10.1177/2168479017720475
Volltextversion: PDF
Kommentar: Wissenschaftliche Beratungsgremien sind übliche Praxis in der Pharmaindustrie; ihre Unabhängigkeit steht immer wieder in der Kritik. Viele Unternehmen haben mittlerweile auch Beratungsgremien/Patientenbeiräte eingerichtet, die mit Patientenvertretern besetzt sind (Patient Advisory Boards, PAB). Der Kontakt zwischen Industrie und Patienten(vertretern) ist ethisch sensibel und hat zu einer Reihe von Leitlinien und Verhaltensrichtlinien auf Industrie- und Patientenseite geführt. Aus diesem Grund lohnt sich die Lektüre dieses Artikels, der einen Einblick in die (für Unternehmen) empfohlene Arbeitsweise und Zielsetzung von PABs gibt.
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Article
Antonietta Tarallo PhD, Annamaria Carissimo PhD, Francesca Gatto PhD, Edoardo Nusco BS, Antonio Toscano MD, Olimpia Musumeci MD, Marcella Coletta PhD, Marianthi Karali PhD, Emma Acampora MD, Carla Damiano BS, Nadia Minopoli BS, Simona Fecarotta PhD, Roberto Della Casa MD, Tiziana Mongini MD, Liliana Vercelli MD, Lucio Santoro MD, Lucia Ruggiero MD, Federica Deodato MD, Roberta Taurisano MD, Bruno Bembi MD, Andrea Dardis PhD, Sandro Banfi MD, WW Pim Pijnappel PhD, Ans T van der Ploeg PhD & Giancarlo Parenti MD
microRNAs as biomarkers in Pompe disease
Genetics in Medicine (2018)
DOI: 10.1038/s41436-018-0103-8
Verlauf der Erkrankung und Ansprechen auf die Therapie sind bislang nur unzureichend quantitativ zu erfassen. Mit mir-133a, einer microRNA, könnte ein Biomarker gefunden sein, der eine bessere objektive Beurteilung erlaubt als die Enzymaktivität allein oder in Kombination mit Parametern wie Gehstrecke (6 minute walk test, 6MWT) und Lungenkapazität (forced vital capacity, FVC).
miR-133a levels were significantly higher in Pompe disease patients than in controls and correlated with phenotype severity, with higher levels in infantile compared with late-onset patients. In three infantile patients miR-133a decreased after start of enzyme replacement therapy and evidence of clinical improvement.
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Regular Article
Esther Kuperus, Michelle E. Kruijshaar, Stephan C.A. Wens, Juna M. de Vries, Marein M. Favejee, Jan C. van der Meijden, Dimitris Rizopoulos, Esther Brusse, Pieter A. van Doorn, Ans T. van der Ploeg, Nadine A.M.E. van der Beek
Long-term benefit of enzyme replacement therapy in Pompe disease
Neurology Dec 2017, 89 (23) 2365-2373
DOI: 10.1212/WNL.0000000000004711
Auf der Basis von 102 erwachsenen Patienten aus den Niederlanden werden die langfristigen Effekte der Enzymersatztherapie untersucht. Behandelte Patienten zeigen über 5 Jahre Behandlungsdauer u. a. verbesserte Werte bei der Muskelkraft, dem Aktivitätsniveau (R-PAct), der Lungenfunktion und der Laufstrecke. Dabei wurde innerhalb der ersten zwei bis drei Jahre die größte Verbesserung beobachtet.
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Online Article
Dr. Wolfgang Löscher und Dr. Julia Wanschitz, Universitätsklinik für Neurologie, Innsbruck (2016)
Österreichische Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie (ÖGPB)
Morbus Pompe
Eine knappe, aber umfassende Beschreibung der Erkrankung und der Therapie. Der Text richtet sich in erster Linie an Experten, ist aber auch für interessierte Betroffene gut lesbar. Behandelte Themen: Epidemiologie, Pathophysiologie, Genetik, Klinische Manifestationen (Verlaufsformen), Zusatzuntersuchungen, Laborbefunde und Diagnose, Wann an M. Pompe denken, Therapie, Therapie-Monitoring.
Interessantes Zitat zum Thema Autophagie, das bisher in der deutschsprachigen Literatur kaum zu finden ist: "Allerdings geht die Pathophysiologie über eine reine abnorme lysosomale Speicherung hinaus. Zahlreiche Studien beschreiben eine komplexe Pathophysiologie mit einem progredienten Verlust der funktionierenden Interaktion zwischen Lysosomen, Endosomen und Autophagosomen. Dies resultiert in einer zunehmenden Akkumulation nicht nur von abnormen Lysosomen, sondern auch dicht gepackten Autophagosomen... Eine abnorme Autophagie beim M. Pompe führt u.a. auch zu einem gestörten Recycling des Kationen-unabhängigen Mannose-6-Phosphat-Rezeptors an der Muskelmembran, was eine insuffiziente Aufnahme der rhGAA in Muskelfasern erklären könnte."
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Review Article, Open Access
Olaf A. Bodamer, C. Ronald Scott, Roberto Giugliani, on behalf of the Pompe Disease Newborn Screening Working Group
Newborn Screening for Pompe Disease
Pediatrics Jul 2017, 140 (Supplement 1) S4-S13
DOI: 10.1542/peds.2016-0280C
Ursprünglich (Robert Guthrie 1963) sollte das Neugeborenenscreening dazu dienen, die Neugeborenensterblichkeit zu senken, indem bereits präsymptomatischen Säuglinge eine Therapie erhalten. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Erkrankungen in das Neugeborenenscreening aufgenommen, darunter Morbus Pompe. Aufgrund der mitunter schwierigen Diagnose kommt es zu Fehl- und verspäteten Diagnosen, was den Therapieerfolg schmälert. Der Nutzen des Neugeborenenscreenings bei Pompe wurde erstmals im Jahr 2015 in Taiwan nachgewiesen. Die Autoren beschreiben den Stand des Neugeborenenscreenings in den Ländern Taiwan, Österreich, Italien, Ungarn, Japan und den USA (Washington, Missouri, Illinois, New York) und beleuchten einige Nachteile und negative Aspekte des Neugeborenenscreenings, konstatieren aber auch, dass das Neugeborenenscreening das Leben vieler Kinder gerettet oder wenigstens verbessert habe.
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Regular Article, Open Access
W. N. Löscher, M. Huemer, T. M. Stulnig, P. Simschitz, S. Iglseder, C. Eggers, H. Moser, D. Möslinger, M. Freilinger, F. Lagler, S. Grinzinger, M. Reichhardt, R. E. Bittner, W. M. Schmidt, U. Lex, M. Brunner-Krainz, S. Quasthoff, J. V. Wanschitz
Pompe disease in Austria: clinical, genetic and epidemiological aspects
Journal of Neurology (Available online 27 November 2017)
DOI: 10.1007/s00415-017-8686-6
Keywords: Pompe disease, Clinical phenotype, Genetics, Enzyme replacement therapy, Epidemiology
Übersicht über aktuelle Patientenzahlen, Verlaufsformen, Mutationen und Enzymersatztherapie in Österreich.
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Review Article
Lim J-A, Li L and Raben N
Pompe disease: from pathophysiology to therapy and back again.
Front. Aging Neurosci. 6:177 (2014)
DOI: 10.3389/fnagi.2014.00177
Keywords: autophagy, lysosome, Pompe disease, lipofuscin, enzyme replacement therapy
Dieser tiefe Einblick in biochemische Zusammenhänge zeigt auf, wie komplex die Vorgänge bei Morbus Pompe sind und warum die Enzymersatztherapie nur einen ersten Schritt der erfolgreichen Behandlung darstellt. Nina Raben (National Institutes of Health, Bethesda, MD, USA) ist eine der profiliertesten Expertinnen für Morbus Pompe.
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Review Article, Open Access
Matthias Boentert, Hélène Prigent, Katalin Várdi, Harrison N. Jones, Uwe Mellies, Anita K. Simonds, Stephan Wenninger, Emilia Barrot Cortés and Marco Confalonieri
Practical Recommendations for Diagnosis and Management of Respiratory Muscle Weakness in Late-Onset Pompe Disease
Int. J. Mol. Sci. 2016, 17(10), 1735
DOI: 10.3390/ijms17101735
Keywords: neuromuscular disorders, Pompe disease, respiratory muscle weakness, mechanical ventilation, cough assistance
Eine progressive Atemmuskelschwäche gilt als Hauptursache für Morbidität und Mortalität bei Morbus Pompe, sogar unter der Enzymersatztherapie. Für eine optimale Patientenversorgung sind umfassende Kenntnisse über die Beteiligung der Atemmuskulatur von entscheidender Bedeutung, und die Behandlung erfordert einen multidisziplinären Ansatz unter der Einbeziehung von Neurologen, Pneumologen und Intensivmedizinern. Auf der Basis eigener Erfahrungen der Autoren mit mehr als 200 Patienten vermittelt dieser Artikel Expertenempfehlungen für die Diagnose und das Management der Atemmuskelschwäche und ihrer Folgeerscheinungen bei Morbus Pompe.
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Open Access - Link zur PDF-Datei (mit Appendix)
Susan Stein, Elizabeth Bogard, Nicole Boice, Vivian Fernandez, Tessa Field, Alan Gilstrap, Susan R. Kahn, Jane Larkindale and Toni Mathieson
Principles for interactions with biopharmaceutical companies: the development of guidelines for patient advocacy organizations in the field of rare diseases
Orphanet Journal of Rare Diseases 13:18 (2018)
DOI: 10.1186/s13023-018-0761-2
Keywords: Best practices, Biopharmaceutical, Guidelines, Partnership, Patient advocacy, Rare disease, Standards
Die Autoren sind Vertreter von Patientenorganisationen und Mitarbeiter von Biotech-Unternehmen, darunter Spark Therapeutics.
Der Artikel befasst sich mit grundlegenden Fragen der Zusammenarbeit zwischen Patientenorganisationen und Pharma-Unternehmen. In einem Anhang werden die erarbeiteten Empfehlungen für vier wesentliche Bereiche ganannt (engl.): 1. Identification and Engagement With Companies; 2. Patient Engagement and Patient Privacy; 3. Financial Contributions; 4. Clinical Trial Communication and Support.