Pompe Deutschland e.V.

Gemeinsam mehr erreichen

Fliegen ohne Stress mit dem Rolli, Beatmungsgerät oder als mobilitätseingeschränkte Person

Download des Dokuments: Flugreisen mit Rolli - Annic Kolbrück 2024.pdf

Deine erste Flugreise mit Rolli steht an? Viel Spaß!

Formalien, die du unbedingt vor Reiseantritt erledigen musst:

Achtung! Du musst sowohl
a) deinen Rollstuhl anmelden als auch
b) Mobilitätsservice beantragen.

Die Anmeldung des Rollstuhls garantiert die kostenfreie Mitnahme deines Rollstuhls im Frachtraum und ist zwingend notwendig.

Der Mobilitätsservice bringt dich vom Check in durch die evtl. Pass- und Sicherheitskontrolle direkt ans/ins Flugzeug. Das geschieht entweder im eigenen Rollstuhl, der dann von dort in den Frachtraum verladen wird, oder mit einem Rollstuhl des Flughafens, wenn dein Rolli schon vorher beim Check in abgegeben wurde.

a) Rollstuhl / anderes medizinisches Gerät anmelden

Spätestens 48 Stunden vor Flugantritt musst du deinen Rollstuhl oder andere medizinische Ausrüstung wie Beatmungsgeräte bei deiner Fluggesellschaft anmelden. Du kannst direkt für Hin- und Rückflug alle benötigten Services anmelden. Dies geschieht in der Regel auf der Website der Fluggesellschaft auf Sonderseiten für Reisende mit eingeschränkter Mobilität.

Alle folgenden Abbildungen sind Beispiele!

Informationen, die die Fluggesellschaft bei der Anmeldung des Rollstuhls von dir braucht:

  • Buchungsnummer deines Fluges
  • Rollstuhlmaße Länge x Breite x Höhe
  • Ist der Rollstuhl klappbar?
  • Gewicht des Rollstuhls
  • bei E-Rollis die Art der Batterie (Lithiumbatterie, Trockenbatterie etc.)
  • Wattstunden (Wh) und Anzahl der Batterien
  • Sind die Batterien entnehmbar? Wenn ja, nimmst du sie mit ins Handgepäck.

Diese Angaben machst du in einem Formular, das du auf der Website der Fluggesellschaft findest:

Von den Fluggesellschaften verlangte Dokumente, die du mit dem Formular mitschickst:

  • Sicherheitsdatenblatt des Batterieherstellers
  • IATA-Bescheinigung der Rollstuhl-Herstellers

Informationen, die die Fluggesellschaft zur Anmeldung deines Beatmungsgerätes braucht:

  • Maße der Transporttasche
  • wenn Akku vorhanden, welche Art von Batterie
  • evtl. Zollerklärung
  • evtl. IATA-Bescheinigung des Herstellers

Tipp: Herstellerbescheinigungen findest du oft zum Download auf der jeweiligen Website der Firma.

b) Mobilitätsservice beantragen

Die Wege im Flughafen sind weit. Daher ist es gut, sich vom Mobilitätsservice zum Flugzeug bringen zu lassen. Diesen Service beantragst du ebenfalls bei der Fluggesellschaft, mit der du fliegst.

Informationen, die die Fluggesellschaft von dir braucht:

  • Buchungsnummer
  • Mobilitätsgrad (wird bei der Anmeldung abgefragt)

Der Mobilitätsgrad besagt, wie mobil du noch bist. Danach richtet sich die Hilfe, die du bekommst. Es gibt 3 Abstufungen:

  • WCHR: Fluggäste, die selbstständig Treppen steigen und sich innerhalb des Flugzeugs fortbewegen können, jedoch einen Rollstuhl oder ein anderes Transportmittel zwischen dem Flugzeug und dem Terminal, im Terminal selbst oder zwischen den Ankunft- und Abflug-Gates im Flughafen benötigen.
  • WCHS: Fluggäste, die Hilfe beim Treppensteigen benötigen, einen Rollstuhl oder ein anderes Fortbewegungsmittel zwischen dem Flugzeug und dem Terminal, innerhalb des Terminals selbst oder zwischen den Ankunft- und Abflug-Gates des Flughafens brauchen, jedoch innerhalb des Flugzeugs selbstständig sind.
  • WCHC: Fluggäste, die nicht selbstständig laufen und sich ausschließlich mit Rollstuhl oder einem anderen Mittel fortbewegen können und ständig Betreuung benötigen, von dem Augenblick an, wenn sie im Flughafen ankommen, bis zu ihrer Unterbringung im Flugzeug.

Tipp: Wähle immer WCHC, auch wenn du dich im Flugzeug noch selber bewegen kannst. Das erspart unliebsame Überraschungen die da wären:

  • die Schwelle an der Flugzeugtür ist zu hoch
  • Bustransfer zum Vorfeld und der Einstieg in den Bus ist zu hoch
  • Treppensteigen beim Einstieg auf dem Vorfeld
  • plötzliche Gate-Änderungen mit evtl. Treppen/Bustransfer

WCHC garantiert dir stufenlosen Zutritt zum Flugzeug bis zu deinem Platz! Bei Ankunft den stufenlosen Ausstieg und Transfer zum Gepäckband.

Von der Fluggesellschaft erhältst du dann zum Schluss eine schriftliche Bestätigung aller gebuchten Leistungen. Diese Bestätigung und alle anderen Dokumente zu deinem Rolli, den Batterien oder der Beatmung nimmst du ausgedruckt mit.

Tipps für stressfreies Reisen

  • sei 3 Stunden vor Abflug am Flughafen
  • rechne damit, dass der Check in länger dauert, alle Dokumente und die Angaben werden meistens noch mal geprüft, nicht immer kennt sich das Bodenpersonal aus
  • Wenn du den Rollstuhl am Check in abgibst: baue alle losen Teile (Joystick etc.) ab, entferne die Batterien. Verstaue die Batterien in je einer eigenen Transporttasche, schütze empfindliche Stellen am Rollstuhl mit mitgebrachter Knallfolie und Klebeband, verstaue - wenn vorhanden - den Rolli in einer Transporttasche. Das Gleiche machst du an der Flugzeugtür, wenn du mit dem eigenen Rolli zum Flugzeug gebracht wirst.
  • Habe evtl. nötiges Werkzeug dabei, um diese Dinge am Rolli zu entfernen oder wieder anzubringen
  • Rechne damit, dass es ein Weilchen dauern kann, bis der Mobilitätsservice dich am Check in abholt und zum Flugzeug bringt
  • Trage Schuhe ohne Schnürsenkel, manchmal muss man an der Security die Schuhe ausziehen
  • Sag nein, wenn man dich an der Security fragt, ob du aufstehen kannst. Dann wirst du im Rollstuhl sitzend abgetastet
  • Sag grundsätzlich, dass du nicht stehen und laufen kannst
  • Rechne nicht damit, dass beim Rückflug das Procedere genauso abläuft, wie auf dem Hinflug.
  • In der Regel wirst du vor den anderen Passagieren ins Flugzeug gebracht
  • Nach der Landung bist du als letztes dran beim Ausstieg. Aber keine Sorge, du siehst alle anderen Passagiere am Gepäckband wieder. Dort wirst du vom Mobilitätsservice hingebracht. Dieser bringt dich dann noch bis in die Ankunftshalle, wenn nötig

Link zu Fluggastrechten: https://www.lba.de/DE/Fluggastrechte/FAQFluggastrechte/FAQ_Mobilität/FAQ_node.html

 

Sind Sie schon Mitglied?
Mit nur 11 Cent pro Tag (Jahresbeitrag 40 Euro) unterstützen Sie die Arbeit von Pompe Deutschland e.V. und werden Teil einer starken Solidargemeinschaft. Bei wirtschaftlicher Hilfsbedürftigkeit gilt ein reduzierter Mitgliedsbeitrag. Mitglied werden...
Sie haben M. Pompe und möchten benachrichtigt werden, wenn es spezielle Informationen oder Angebote für Betroffene gibt?
Dann lassen Sie sich in unsere Kontaktdatenbank aufnehmen. E-Mail senden (Klick öffnet E-Mail in Ihrem Standard-Mailprogramm) oder Kontaktbogen direkt herunterladen. Achtung: Mitglieder brauchen keinen Kontaktbogen abzugeben; sie werden sowieso informiert und erhalten einen speziellen Statistikbogen.

Pompe Deutschland ist neutral, bewertet oder empfiehlt keine Produkte und bevorzugt keine Organisationen oder Unternehmen. Unsere Informationen ersetzen keinen ärztlichen Rat. Für Fragen der medizinischen Versorgung sollten die behandelnden Ärzte konsultiert werden.

Pompe-Hotline

Telefon 06028/1239997 (Thomas Schwagenscheidt)

Montag bis Freitag von 9-12 Uhr und 15-18 Uhr. Andere Zeiten sind nach vorheriger Absprache möglich.

Bitte nutzen Sie die Pompe-Hotline nur für Pompe-spezifische Fragestellungen und haben Sie Verständnis dafür, dass nur Anfragen von Pompe-Patienten, Krankenkassen, Kliniken und Ärzten beantwortet werden können. Sollte bei Ihnen eine unklare oder noch keine Diagnose gestellt worden sein, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM), die Ihnen weiterhelfen wird. Vielen Dank.

Pompe Deutschland ist neutral, bewertet oder empfiehlt keine Produkte und bevorzugt keine Organisationen oder Unternehmen. Unsere Beratung ist vertraulich und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Eine Weitergabe persönlicher Daten durch Pompe Deutschland findet nicht statt. Für Fragen der medizinischen Versorgung sollten die behandelnden Ärzte konsultiert werden.

Diese Webseite

Hier finden Sie tagesaktuelle Nachrichten aus der nationalen und internationalen Pompe-Szene:

Wir freuen uns über Beiträge von Betroffenen (Pompe-Erlebnisse, Tipps, Bilder, Testimonials zu unserer Arbeit...). Wir machen aus Ihrem Beitrag eine Nachricht. Und wir sind dankbar für Anregungen und Kritik. Sprechen Sie uns an!

Bleiben Sie dran an aktuellen Pompe-Informationen und lassen sich in unsere Kontaktdatenbank aufnehmen!