Auf ein Wort... Ausnahmesituation

Kino-PlakatmotivEs gibt tatsächlich alltägliche Begriffe, die bei der Suche auf Google & Co. auf den ersten Positionen Ergebnisse mit Hinweisen auf die seltene Erkrankung Morbus Pompe liefern. Ein solcher Begriff ist "Ausnahmesituation", der treffend die Gefühlslage von Eltern beschreibt, die gerade für ihr Kind die Diagnose "Morbus Pompe" erhalten haben. Genau dies ist der Anknüpfungspunkt im Film "Ausnahmesituation", der 2010 mit Brendan Fraser und Harrison Ford in den Hauptrollen in die Kinos kam. Interessanterweise bezieht sich der englische Filmtitel "Extraordinary Measures" auf die Reaktion des Filmhelden, der alle Hebel in Bewegung setzt, um die Therapieentwicklung zum Nutzen seiner beiden diagnostizierten Kinder voranzutreiben. Der Film beruht auf wahren Tatsachen und beschreibt in etlichen Details recht treffend eine Episode in der Entwicklung der 2006 zugelassenen und seither am Markt verfügbaren Enzymersatztherapie für Morbus Pompe.

Der Film wurde in der Pompe-Szene mit großem Interesse aufgenommen und ist für Pompe-Betroffene gerade in der Rückschau durchaus sehenswert, trägt aber ziemlich dick auf und ist sicher kein "großes Kino". Wer die Therapieentwicklung hinter den Kulissen verfolgen konnte, stolpert über ein paar Ungereimtheiten und kann sich bei einigen Szenen ein wissendes Lächeln nicht verkneifen. Für Details zum Film sei auf Wikipedia und eine Reihe anderer Rezensionen im Web verwiesen.

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Bildquelle: Concorde Home Entertainment GmbH, mit freundlicher Genehmigung

Nachtrag

Mittlerweile wurde der Film sogar in der wissenschaftlichen Literatur besprochen:

Muscat, M.: "Chemical Pathology in the Movies: Extraordinary Measures, directed by Tom Vaughan, 2010"
J Med Humanit (2016) 37: 345
https://doi.org/10.1007/s10912-015-9381-1

In dem Beitrag wird die Verknüpfung der Filmstory mit realen Begebenheiten und Personen hergestellt und kommentiert. Der Text ist leider nicht kostenfrei zugänglich (kein Open Access).